Pflanzenjauche stinkt zum Himmel. Das ist ein Grund, warum die meisten Balkongärtnerinnen darauf verzichten. Doch das muss nicht sein. Man kann Pflanzenjauche oder -gülle nämlich auch in der Flasche herstellen. Das geht ganz leicht: Man nimmt eine Flasche (Glas oder Pet) mit einer möglichst grossen Öffnung, steckt so viele Brennnesseln, Schachtelhalm, Beinwell etc. hinein wie möglich, füllt mit Wasser auf und setzt den Deckel drauf. Den Flaschendeckel sollte man zuvor unbedingt mit Löchern versehen! Wenn man das Ganze dann an die Sonne stellt beginnt der Flascheninhalt nämlich recht schnell zu gären und dieser Beitrag soll ja keine Anleitung zum Bau von Güllebomben sein …

Gerüche entstehen auch hier, aber sie sind schon rein von der Menge her wesentlich unauffälliger. Nach zwei, drei Wochen, sobald sich der Inhalt sichtlich aufgelöst hat, kann man aus dieser Flasche jeweils einige Spritzer Gülle ins Giesswasser geben – auch dafür taugen die Löcher im Deckel. Später fischt man die Stängel, die sich nicht aufgelöst haben, aus der Flasche heraus und gibt sie auf den Kompost. Diesen Vorgang sollte man aus olfaktorischen Gründen nicht grad auf dem Balkon neben dem Frühstückstisch machen, denn auch wenn die Flasche noch so klein ist: Stinken tut die Brühe wie bei den Grossen. Man kann die Stängel auch bis zum Schluss drin lassen, aber meistens setzen sie nach einer Weile Schimmel an und das ist nicht gerade das was im Giesswasser erwünscht ist.

Pflanzenjauchen sind übrigens keine Dünger im herkömmlichen Sinn – dafür sind die damit ausgebrachten Nährstoffmengen zu gering – aber sie aktivieren die Nährstoffumsetzung im Boden und regen das Wachstum an. Und das ist ja auch nicht schlecht.

An-die-Sonne-stellen sollte derzeit kein Problem sein...

An-die-Sonne-stellen sollte derzeit kein Problem sein…

Schon nach einer Woche ist der grösste Teil verjaucht, nur die Stängel bleiben übrig

Schon nach einer Woche ist der grösste Teil verjaucht, nur die Stängel bleiben übrig