Brauchen? Nein. „Brauchen“ tut es das nicht. Aber wir finden die mehreren hunderttausend Gärtnerinnen und Gärtner in der Schweiz haben es verdient, dass ein Buch die Dinge endlich mal beim Namen nennt! Ein Buch, in dem Randen Randen heissen dürfen und sich nicht unter Rote Beete verstecken müssen. Wo man Rüebli unter „R“ im Register findet und nicht unter „M“ wie Möhren. Darüberhinaus bietet die kleine Schweiz mit ihren grossen klimatischen Unterschieden tatsächlich Grund für ein spezielles Handbuch über den hobbymässigen Anbau von Gemüse und Salat. Denn Gärtnern findet draussen statt. Wenn „Aussaat im März ins Freiland“ auf einem Samenpäckchen steht, nützt das einer Hobbygärtnerin in Davos  wenig, um diese Zeit liegt in Davos noch Schnee. Für einen Basler Stadtgärtner ist März dagegen möglicherweise schon zu spät, weil das Topfgemüse auf seinem Südbalkon schon auf Sommer eingestellt ist. Wird in einem Gartenbuch das flächige Mulchen der Beete empfohlen, mag das ein guter Tipp für Gärtnerinnen im trockenen Klettgau sein – aber nicht für Gärtner im niederschlagsreichen Appenzellerland, wo die dicke Mulchschicht den Garten zum Schneckeneldorado macht. Allein diese zwei Beispiele zeigen: So verschieden wie die Schweiz, so verschieden sind auch die Gartensituationen. Das gilt für ganz Mitteleuropa.

Dazu kommt, dass die Eisheiligen auch nicht mehr sind, was sie einmal waren… Wir schauen im Spriessbürger nicht nur auf den Kalender, sondern viel stärker auf die Zeichen der Natur. Gurken und Zucchetti werden dann im Haus vorgezogen werden, wenn die Apfelbäume blühen – unabhängig davon ob die Apfelbäume am 1.März oder am 15.April in Blüte stehen. Und die gelben Blütenköpfchen des Huflattich geben im Spriessbürger das Signal für die Aussaat von Radieschen und Pflücksalat im Frühbeet oder Folientunnel – ganz egal, welchen Tag der Kalender gerade anzeigt und an welchem Ort und in welcher Höhenlage sich der Garten oder Balkon befindet.

Bislang gab es kein einziges Gartenbuch, das auf diese Vielfalt der Anbauverhältnisse gebührend Rücksicht nahm. Das hat sich am 28.Dezember 2015 geändert – dann kam  Spriessbürger aus der Druckerei.

kuerbis

P.S.: Übrigens haben wir für alle deutschsprachigen Gemüse- und Salatafficionados sämtliche schweizerdeutschen Begriffe im Buch übersetzt. Wir sind schliesslich nicht spiessig, sondern spriessig!