Die Flitterwochen sind vorbei, ab sofort wird wieder gegessen was der Garten hergibt ;-). Heute sind das vor allem Röslichöl und Radicchio. Die Barbarakresse sorgt im Salat für zusätzliche Würze. Die Elfenkrokusse Crocus tommasinianus sind der leuchtende Beweis dafür, dass der Frühling im Anmarsch ist.
Züchterisch gesehen könnte der Unterschied zwischen Röslichöl und Barbarakresse nicht grösser sein: Während die Barbara- oder Winterkresse Barbarea verna züchterisch kaum bearbeitet wurde und deshalb als Wildkraut gilt, wurde beim Röslichöl Brassica oleracea var. gemmifera viel getan um hohe Erträge von Pflanzen mit gleichmässig ausreifenden Röslis zu erhalten. In vielen Fällen kam dabei CMS zum Einsatz, das ist eine Methode die auf Zellfusion von pollensteril gemachten Pflanzen setzt. Diese CMS-Sorten sind im Biolandbau umstritten weil die Integrität der Pflanzen dabei verletzt wird, was bei klassischer Kreuzungszucht noch nicht der Fall ist. Da man den Sorten nicht ansieht, wie sie gezüchtet wurden, gibt es beim Forschungsinstitut für biologischen Landbau, FibL, eine Liste der Sorten, die nicht auf dieser Methode basieren. Die von mir verwendete Sorte ‚Igor F1‘ ist dort aufgeführt.
Beim ‚Radicchio variegato di Chioggia‘ stellen sich solche Fragen nicht. Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut sich dieser Salat im Inneren hält – auch wenn er aussen inzwischen ziemlich unansehlich ist.
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