Oben ein kleines und unten ein grösseres Loch: Das ist typisch für einen Schädling, der seit ein paar Jahren vermehrt auch in Peperonis und Chilis auftritt. Dabei gehören diese Pflanzen eigentlich gar nicht zu seinem Lieblingsgemüse – bei dem Bewohner handelt es sich nämlich um die Raupen des Maiszünslers (Ostrinia nubilalis). Doch der ist flexibel. Wenn gerade kein Mais zur Stelle ist, fressen sich die frisch geschlüpften Räupchen auch mal in das Innere von Peperoni oder Peperoncinis rein. Meistens bohren sie sich oben am Fruchtansatz, zwischen Kelch und Frucht ein. Im Innern nagen sie dann genüsslich an der Samenplazenta, der Fruchtschale und den Kernen. Sobald sie gross und stark geworden sind, verlassen sie die Wohnung im Fruchtinneren wieder – und hinterlassen uns Gärtnerinnen eine Frucht mit mindestens zwei Löchern…
Der Schaden ist in der Regel allerdings gering, die Löcher sind nicht besonders gross. Problematisch wird es erst, wenn durch die Löcher Wasser eindringt und die Früchte dann von innen her verfaulen. Oder wenn nicht nur eine, sondern mehrere Larven im Innern eine Fressorgie feiern, denn dann kann es schon mal gröbere Schäden am essbaren Teil der Früchte geben.
Gegenmassnahmen gibt es kaum, jedenfalls nicht auf biologischer Basis. Man kann höchstens versuchen die Pflanzen mit Schutznetzen vor einem Befall der nachtaktiven Falter zu bewahren. Wer keine Lust auf solche Verhüllungsaktionen hat sollte die Peperoni fleissig kontrollieren und sobald die ersten Frassspuren am Fruchtansatz auftreten (noch bevor die Raupen mit dem Löcherbohren fertig sind) die Früchte zwar unreif, aber dafür unbewohnt ernten.
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