Wer Setzlinge unter Lampen vorziehen will sollte sich zuvor mit deren Lichtqualität beschäftigen. Da gibt es Angaben zum Lichtstrom (in Lumen, lm), der Farbtemperatur (Angaben in Kelvin, K) und der Lichtstärke (Angaben in Lux, lx). Für Pflanzen sind vor allem die letzten beiden Angaben wichtig. Lampen mit einer Farbtemperatur zwischen 5’000 und 6’500 Kelvin kommen dem mittäglichen Sonnenlicht am nächsten. Es gibt einige Lampen, die das bieten können. Bei der Lichtstärke können dagegen die wenigsten Lampen mit der Sonne mithalten: Strahlende Mittagssonne hat 100’000 Lux und mehr, im Schatten bringt es das Streulicht immerhin noch auf 10’000 Lux. Die meisten Pflanzenlampen kommen nicht über diesen Bereich hinaus. Für schattenliebende Pflanzen und eine kurzzeitige Anzucht kann das genügen, auf Dauer dümpeln jedoch mediterrane oder andere lichtliebenden Gemüse unter diesen Lampen dahin.

Die Lichtstärke hängt von der Entfernung zwischen Lampe und Pflanze ab. Je näher die Lichtquelle, desto stärker das Licht. Bei Sämlingen ist es oft kein Problem die Lampe direkt darüber anzubringen, vor allem wenn es LED-Lampen sind, da diese keine Wärme abstrahlen. Das ändert sich unweigerlich wenn die Pflanzen wachsen, dann brauchen sie mehr Platz und mehr Licht. Eine einzelne Lampe reicht dann oft nicht mehr aus.

Dummerweise machen einem die Hersteller die Wahl nicht leicht. Sie geben häufig nur Watt an oder, was genauso wenig nützt, die Lichtstärke ohne die Entfernung in der diese gemessen wird. Wenn man Glück hat findet man noch ein Schaubild über die Verteilung der Farbtemperatur. Für Pflanzen ist nur der rote, gelbe und blaue Anteil interessant; grün ist für die Photosynthese unbrauchbar. Fürs Wachstum ist die Farbtemperatur blau günstig, für die Blühinduktion der rot/gelbe Bereich. Etwas blau sollte immer dabei sein, weil die Pflänzlis sonst vergeilen, also dünn und mickrig in die Höhe gehen.

Die richtige Beleuchtung ist eine Wissenschaft für sich, es gäbe noch viel mehr zu beachten. Tatsächlich ist es gar nicht so einfach die „richtige“ Lampe für die jeweiligen Bedürfnisse zu finden. Wer keine Lust auf Lampen-Experimente hat – was teuer werden kann – kann mit der Pflanzenanzucht auch warten bis das Tageslicht ausreicht. Das ist ungefähr ab Mitte März der Fall und erst noch gratis.