Irgendwo blüht immer noch was. Z.B. die Hornveilchen Viola cornuta zwischen den Trittsteinen im Beet. Sie versamen willig und erobern so immer noch den einen oder anderen Zwischenraum dazu. Das Insektensterben scheint an den weissen Fliegen spurlos vorbeizugehen, jedenfalls tummeln sie sich auch auf dem Palmkohl. Eigentlich sind es ja Kohlmottenschildläuse und keine Fliegen, aber davon werden sie auch nicht attraktiver. Es sind Profiteure der milder werdenden Winter. Aber der Palmkohl steckt ihre Besuche weg und wächst weiter. Was aussieht als wöllte es gleich davonlaufen ist eine Yakonknolle mit Seitenknollen. Yakon Smallanthus sonchifolius ist eine Wurzelfrucht die man bis nach dem ersten Frost im Boden lassen kann. Mit ihr ist es ähnlich wie beim Wein: Man muss sie lagern, damit sie ihr volles Aroma erreicht. Erst nach ein, zwei Monaten sind die Knollen richtig gut: Dann schmecken sie roh gegessen saftig, fruchtig, fast wie Birnen. Das Blattwerk über der Knolle ist Algiersalat Fedia cornucopiae. Ein Kollege vom Nüsslisalat, nur mit deutlich grösseren Blättern und die erst noch an Trieben, die immer wieder nachwachsen. Algiersalat ist nicht frosthart, aber die ersten paar Minusgrade (wir hatten maximal minus 5 Grad) hat er noch locker weggesteckt. Mal schauen ob er sich im Freiland bis zum Weihnachtsmenü hält.