Wenn das Nass einmal längere Zeit nicht von oben kommt, bleibt einem nichts anderes übrig als zu giessen. Als Faustregel gilt: Besser selten, dafür durchdringend giessen. Die Hauptwurzeln befinden sich im Hochsommer ohnehin in der Tiefe, dort haben sie nichts davon, wenn ein paar Tropfen Wasser an der Oberfläche verdunsten.

Wer den Boden richtig tränken will, sollte pro Quadratmeter mindestens 20 Liter Wasser ausbringen, das sind zwei volle 10-Liter-Spritzkannen. Bei einem 5 Meter langen Beet mit 1,20 Meter Breite geht das ganz schön in die Arme, denn dann braucht man nach Adam Riese 12 Spritzkannen. Allerdings muss man diese Menge nicht jeden Tag anschleppen, sondern kann dann wieder eine Pause einlegen. Wie lange der Wasservorrat reicht, hängt vom Wetter, den Temperaturen und dem Wind, aber auch von der Bodenart ab. Sandige Böden sind mit dem Speichern von 20 Litern schon fast überfordert, während schwere, tonhaltige Böden bis zu 40 Liter Wasser pro Quadratmeter aufnehmen können.

Als Faustregel kann man davon ausgehen, dass gut angewachsene, grössere Pflanzen mit 20 Litern Wasser pro Quadratmeter für 3 bis 6 Tage versorgt sein sollten. Kleinere Pflanzen brauchen häufigere, aber kleinere Gaben und Setzlingen oder Pflanzen, die im Topf stehen muss man ohnehin täglich ein paar Schlücke geben. In Hochbeeten ist die Wasserspeicherkapazität ebenfalls begrenzt, vor allem wenn sie nur eine halbmeterdicke Erdschicht enthalten.

Bild: Giorgio Hösli