Mitunter steht man als Gemüsegärtnerin ja im Verdacht, mehr Geld für den Garten auszugeben, als die Ernte wert ist. Tatsächlich lohnt sich nicht alles gleichermassen. Zwiebeln sind z.B. das ganze Jahr über günstig in guter Qualität im Handel zu haben. Der Unterschied zwischen frischen Zwiebeln aus dem Garten und den gelagerten vom Laden ist dann vor allem der, dass einen die frischen Zwiebeln noch mehr zu Tränen rühren. Wenn man die Freude über die Ernte des selbst gezogenen Gemüses in die Waagschale wirft, lohnt sich zwar auch der Anbau ganz normaler Speisezwiebeln. Noch attraktiver ist allerdings der Anbau von speziellen Sorten, welche oft nur als Saatgut und nicht als Steckzwiebeln angeboten werden.

Die Saat ist am erfolgversprechendsten wenn sie vor der Schneeglöckchenblüte (zw. Ende Januar und Ende Februar) vorgenommen wird. Man sät 4 Samen pro Topf in eine Multitopfplatte mit Anzuchterde und stellt diese an einen geheizten Ort, z.B. ins Treibhaus, Anzuchthaus oder auf den Fenstersims. Zur Huflattichblüte (ca. März) zügelt man die Zwiebeln von der Wärme ins Frühbeet oder in ein ungeheiztes Gewächshaus. Zwei, drei Wochen später kann man mit dem Abhärten beginnen. Eine Woche später pflanzt man die Vierlinge dann zusammen aus. Das Saatgut hält bei guter Lagerung mehrere Jahre und man kann es zur Not auch für Microgreens verwenden.