Den König stürzen oder nicht? Über diese Frage diskutiert man in Gartenkreisen jedes Jahr aufs Neue. Die Königsblüte ist die erste Blüte bei Peperonis und Chilis. Sie sitzt genau in der Mitte der Stielachse der ersten Verzweigung. Während die einen meinen, dass man diese Blüte entfernen und damit auf das Königskind, also die erste Frucht verzichten soll, sehen das andere, wie der Peperoni-Spezialist Erich Stekovics (er hat das Buch Atlas der erlesenen Chilis und Paprikas mitverfasst) weniger eng und raten dazu, die Blüte dran zu lassen.
Die Beobachtung von Klaus und mir (Eveline) ist, dass es praktisch keinen Unterschied macht, ob die Königsblüte geköpft wird oder nicht. Wichtiger scheint vielmehr, dass die Pflanze wenigstens sieben bis acht gut ausgebildete Blätter hat, bevor sie erstmals in Blüte geht. Wenn die Nährstoffversorgung stimmt, schafft sie es problemlos gleichzeitig zu fruchten und weiterzuwachsen, das tut sie später ja auch. Wenn es überhaupt einen Grund gibt, die Königsblüte zu entfernen, ist es höchstens die mühsame Ernte: Meistens ist die Königsfrucht in der Stielachse eingeklemmt, so dass man sie nur mit Mühe losbekommt.
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