Nichts beeinflusst die Kochkunst wohl so sehr wie ein eigener Garten. Wer einen mehr als zwei Kilo schweren Chinakohl und ein halbes Dutzend grossgewachsene Exemplare Filderkraut erntet MUSS früher oder später in der Küche kreativ werden – um zu vermeiden dass die Mitesser/-innen vor Langeweile davonlaufen … Beim Spitzkabis ‚Filderkraut‘ ist der Fall zwar relativ klar: Der grösste Teil davon wird zu Sauerkraut verarbeitet, speziell dafür wurde es ja gezüchtet. Da unser Sauerkrautbedarf aber deutlich unter dem Potential der vorhandenen Pflanzen liegt, wird der Kabis auch noch für andere Rezepte den Kopf herhalten müssen.
Leider ist Filderkraut nicht ganz so gut lagerfähig wie Chinakohl. Der ist auch nach zwei bis drei Monaten innen noch knackig, obwohl er immer nur in Zeitungspapier gewickelt und im Keller in einem Harass versorgt wird.
Der Ananassalbei ist ein Spätzünder: Er hat sich erst kurz vor Saisonende entschlossen zu blühen. Dafür stiehlt ihm um diese Jahreszeit keine andere Pflanze die Schau.
25. Oktober 2018 at 19:03
88 m2 , das ist schon eine ordentliche Grösse. Ich habe mal ausgerechnet, dass ich mit reiner Gemüsefläche auf ca. 43 m2 komme. Dazu noch 1 x Brombeere, 1 x Johannisbeere und 2 Reihen Himbeeren à 2 m = ca. die Hälfte deines Gartens.
Dieses Jahr bin ich echt an meine Grenzen gestossen mit Verwerten. Ich werde nächstes Jahr auch eher weniger von einer Sorte und noch mehr gestaffelt pflanzen. So dass es möglichst das ganze Jahr etwas für uns (2 Personen) zu ernten gibt oder aus TK und Winterlager zu holen gibt.
Vielen Dank für deine Anregungen.
PS: Mit den Genfer Krautstiel habe ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht. Diese sind immer zart und ertragreich. 2 Exemplare von 2017 haben ab Frühling den ganzen Sommer über bis jetzt immer weiter zarte Stiele und Blätter produziert.
26. Oktober 2018 at 06:28
Gross ist immer relativ 😉 Mit 43 qm kann man schon ganz schön viel rausholen. Bei meinen 88 m2 sind die Wege zwischen den Beeten miteingerechnet. Ich habe allerdings auch einige Kulturen die wenig Arbeit machen und viel Platz beanspruchen wie Artischocken, Süsskartoffeln, Wassermelone oder Yakon. Mit denen hat man den ganzen Sommer über nicht viel zu tun – ausser gelegentlich mal giessen. Das Giessen hat mich dieses Jahr ohnehin am strengsten gedünkt….;-)
24. Oktober 2018 at 09:41
Du hast einen extrem vielfältigen Gemüsegarten. Es ist eine Freude zu sehen, was du wieder tolles geerntet hast. Soo viele verschiedene Sorten ! Das ergibt wirklich einen abwechslungsreichen Speisezettel. Ziehst du die Setzlinge selber oder kannst du sie kaufen ? Hast du so einen grossen Garten oder pflanzt du nur wenige Exemplare je Sorte ?
Dieses Jahr habe ich eine rote Krautstielsorte probiert, deren Stiele nicht so „krautstielelen“ sollten: Mangold Fantasy F1 Hybride. Aber dem war nicht so, eigentlich eher das Gegenteil. Ausserdem hat es gar nicht richtig dicke Stiele ergeben, sondern riesengrosse Knollen und grosse „Randen-„Blätter mit etwas dickeren Stielen.
24. Oktober 2018 at 17:05
MERCI, ja, vielfältig ist er wirklich, mein Garten, aber nicht riesig gross. Die reine Gemüseanbaufläche beträgt normalerweise nur 88 Quadratmeter. Manchmal nehme ich noch Fläche dazu zum Pröblen, aber mehr will ich gar nicht sonst weiss ich nicht wohin mit der Ernte ;-). Ich habe lieber viel Verschiedenes, als (zu) viel vom Gleichen. Und ich ziehe 99% der Setzlinge selber, auch weil wir hier auf dem Land nur wenig Möglichkeiten haben spezielle Sorten oder Gemüsearten zu kaufen. Nur wenn sich kurzfristig irgendwo eine Lücke auftut und ich das Gefühl habe ich könnte sie für Salat oder ein paar Kohlräbli nutzen kauf ich Setzlinge zu.
Mit dem Krautstiel habe ich auch unterschiedliche Erfahrungen gemacht, vieles ist natürlich Geschmacksache. Mich dünkt die Sorten mit dicken Stielen – wie Genfer – seien kräftiger. Jedenfalls wachsen sie bei mir besser, während die farbigen Sorten mit den dünnen Stielen bei mir oft Läuse bekommen und die Blätter nicht so schön werden. Ich koche aber auch gerne die Stiele, nicht nur die Blätter 😉 Dieses Jahr war allerdings extrem, nicht alle Sorten vertragen Hitze gleich gut. Dass die Fantasy Knollen bildet könnte damit zusammenhängen, sie hat vermutlich versucht möglichst viel Wasser zu speichern. Aber einmal ist ja beim Gärtnern kein Mal: Vielleicht kommt sie nächstes Jahr an einem anderen Standort besser? Ich wünsche Dir jedenfalls viel Glück!