Zwiebeln, Puffbohnen und frühe Kefen sind schon mit sechs bis acht Grad Bodentemperatur zufrieden. Um festzustellen, ob der Boden bereits so warm ist kann man einen Boden- oder Kompostthermometer rund 15 Zentimeter tief in den Boden stecken. Viel spannender ist jedoch die biologische Messmethode. Sichtet man irgendwo blühenden Huflattich darf man davon ausgehen, dass der Boden dort sechs bis acht Grad warm ist. Vorher blüht der Huflattich nämlich nicht. Wächst der Huflattich an einem ähnlichen Standort und in ähnlicher Lage wie der eigene Garten hat der Gartenboden wahrscheinlich die gleiche Temperatur. Der Huflattich ist also eine Art lebender Bodenthermometer und eine Signalpflanze für die Gartenarbeit.

Allerdings wächst Huflattich nicht überall. Dafür blühen in vielen Gärten zeitgleich der Tierlibaum (Cornus mas, Kornelkirsche), bestimmte Tulpen- oder Narzissensorten oder andere mehrjährige Pflanzen die genauso gut auf die Bodentemperatur reagieren. Man muss den Garten nur aufmerksam beobachten und am Anfang die eigene Beobachtung mit dem Thermometer überprüfen. Später wird man diese technische Krücke nicht mehr benötigen. Dann weiss man dank der standortspezifischen Signalpflanzen sofort wann der ideale Zeitpunkt gekommen ist um Zwiebeln und Puffbohnen zu stecken. Und zwar unabhängig vom Kalender, der Lage des Gartens oder vom Klimawandel. Den Pflanzen ist es nämlich egal, ob der Boden schon im Februar oder erst im April warm genug ist. Hauptsache er hat die richtige Temperatur.

 

Wie man noch mehr Zeichen der Natur fürs Gärtnern verwenden kann ist in unserem Phäno-Gartenplaner ersichtlich.