Erbsen und Kefen gelten als problemlose Kulturen: Man kann sie früh säen, muss nicht düngen und kann reichlich ernten. Trotzdem keimen in vielen Gärten die Erbsen schlecht, serbeln und liefern nur wenig Ertrag. Man nennt das meistens „Erbsenmüdigkeit“. Dafür gibt es mehrere Ursachen, in erster Linie Pilzkrankheiten. Meistens sind Krankheitserreger aus dem sogenannten Ascochyta-Komplex daran beteiligt. Das sind verschiedene Erreger die Fuss- und Brennfleckenkrankheiten hervorrufen. Auch Fusarien sind häufig anzutreffen, sie verursachen Symptome an der Stängelbasis und Welkekrankheiten. Nematoden und die Larven des Blattrandkäfers können den Erbsen ebenfalls zusetzen und Nährstoffmangel, Verdichtung und Verschlämmung machen den Leguminosen das Leben zusätzlich schwer.

Die Faktoren beeinflussen sich gegenseitig: Ist der Boden schwer und die Nährstoffversorgung schlecht, wird die Pflanze krankheitsanfälliger. Sind Nematoden oder die Larven des Blattrandkäfers erst mal über die Leguminosenwurzeln hergefallen haben pilzliche Krankheitserreger ein leichtes Spiel und können den Erbsen den Garaus machen.

Eine direkte Bekämpfung ist nicht möglich. Man kann nur vorbeugen, vor allem mit einer weiten Fruchtfolge. Sobald die ersten Symptome von Erbsenmüdigkeit auftreten sollte man die Anbaupausen verlängern. Allerdings sind die empfohlenen Anbaupausen von 6 bis 10 Jahren im Hausgarten auf kleiner Fläche eher schwierig umzusetzen. Der Anbau funktioniert auch mit einer kürzeren Fruchtfolge, vorausgesetzt das Bodenleben ist sehr aktiv. Das kann man fördern, indem man qualitativ hochwertigen Kompost ausbringt. Aus Forschungsprojekten ist nämlich bekannt, dass Erbsen mit einer Kompostgabe deutlich gesünder wachsen, weil die im Kompost vorkommenden Mikroorganismen eine krankheitsunterdrückende Wirkung haben. Allerdings werden mit dem Kompost auch viele Nährstoffe in den Boden gebracht, welche die Erbse eigentlich gar nicht benötigt. Sie gehört ja zu den Schwachzehrern und kann als Leguminose sogar Luftstickstoff binden. Ideal ist deshalb ein eher stickstoffarmer, gut verrotteten (Laub-) Kompost oder sehr gut verrotteter strohreicher Mist. Damit man den maximalen Effekt mit minimalen Kompostmengen erreicht, bringt man den Kompost ganz gezielt dorthin, wo das Samenkorn liegt. Am besten macht man mit der Hacke eine ca. fünf Zentimeter tiefe Rinne, füllt diese mit Kompost auf und sät die Erbsen direkt in den Kompost hinein. So kann das Samenkorn bestmöglich geschützt werden. Wenn es dann mal aus der „Schutzzone“ herausgewachsen ist, können ihm die pilzlichen Feinde nicht mehr viel anhaben.