Früher waren Moore in der ganzen Schweiz weit verbreitet, sechs Prozent der Schweizer Landesfläche waren mit Mooren bedeckt. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts fing man an Torf zu stechen um den Energiebedarf der rasch wachsenden Bevölkerung zu decken. Torf galt als „unterirdisches Holz“ und man nutzte ihn vor allem um die Wälder zu schonen. Im 19. Jahrhundert wurden dann alle grösseren Flüsse eingedämmt und begradigt, Seen abgesenkt und reguliert und Feuchtgebiete trockengelegt um Wiesen, Weiden und Anbauflächen zu gewinnen. Seither sind über 3’300 Moore der Schweiz verschwunden. Erst die Annahme der Rothenthurm-Initiative im Jahre 1987 setzte der direkten Zerstörung der Moore ein Ende.

Es ist aber kein Wunder, dass bei Bauvorhaben im Umfeld ehemaliger Moore immer noch regelmässig Torf zum Vorschein kommt. Ab und zu wird ein winziger Teil davon zur Rekultivierung von Mooren verwendet, doch allzuhäufig wird dieser Torf nutzlos deponiert. Einzig ein Erdenwerk in Altstätten, die Terre Suisse, verwendet diese torfähnliche Substanz in ihren Erdmischungen. Genau genommen handelt es sich dabei nämlich um eine Torf-Vorstufe, um Schwarzerde.

Wer in Ried- und ehemaligen Torfabbaugebieten nach Maulwurfhäufen Ausschau hält sieht gleich an der Farbe, ob es sich um Schwarzerde handelt oder nicht. Man kann diese Erde – die Zustimmung des Grundbesitzers natürlich vorausgesetzt – einsammeln und im Garten oder in Erdmischungen verwenden, ohne wegen Torfabbau ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.

Im Naturschutzgebiet Schollenmühle wird demonstriert, wie früher Torf gestochen und gelagert wurde

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