Noch ziehen die roten Schleimer mehrheitlich als ausgewachsene Exemplare durch den Garten. Aber das kann sich rasch ändern. Im Sommer findet nämlich die Paarung der Schnecken statt. Wer keinen Paarungspartner findet (was angesichts der Schneckendichte eher unwahrscheinlich ist) kann sich zur Not auch mal selbstbefruchten. Da Schnecken Zwitter sind, kann jede einzelne Schnecke Eier legen. Das machen sie auch reichlich: Ihr Gelege enthält bis zu 500 Eier aus denen nach einem Monat die Jungtiere schlüpfen. Diese Jungtiere überwintern und stellen dann die Ressource für die Schneckenplage im nächsten Jahr, während die Alttiere den Winter nur in Ausnahmefällen überleben.
Wer die Rote Spanische Wegschnecke wirksam bekämpfen will, tut gut daran den Todeszeitpunkt der Altschnecken vorzuverlegen und ihren Bestand schon vor der Eiablage zu dezimieren. Auch wenn es sich bei Schnecken um Weichtiere handelt, die nicht unter das Tierschutzgesetz fallen, sollte man sie doch auf eine Art und Weise töten, die ihnen langes Leid erspart. Ertränken oder mit Salz bestreuen gehören mit Sicherheit nicht dazu; diese Tötungsmethoden sind grausam. Vergleichsweise sanft ist dagegen der Kältetod. Man legt die Tiere dazu in eine Plastikbox (die mit Vorteil entsprechend beschriftet wird) und stellt diese in den Tiefkühler wo die Tiere schon bald dem Tod entgegenschlummern. Nach 48 Stunden sind auch die dicksten Schnecken steif genug um nie wieder ins hiesige Leben zurückzukehren. Sie können dann problemlos kompostiert, verbrannt oder auf andere Art entsorgt werden.
Einsammeln, wegtragen und an einem idyllischen Waldrand aussetzen ist in diesem Fall keine gute Idee: Die Spanische Wegschnecke ist nämlich ein invasiver Einwanderer. Sie frisst die letzten Reste der einheimischen Schneckenarten und deren Gelege auf und verhindert damit jede Art von biologischem Gleichgewicht.
28. Juni 2024 at 08:53
Wie ist es mit Kochen? Also in einen Topf sammeln ( meine Frau hat ca. 500 Stück an einem nassen Abend gesammelt) und kochendes Wasser drüber. Ist auch sofort Ruhe.
28. Juni 2024 at 09:03
500 stück? Dann haben sie eine fleissige Frau – oder einen grossen Garten 😉
Diese Tötungsmethode funktioniert sicher auch. Der Gefriertod wird laut Forschung als recht angenehm erklärt. Vor dem Tod gibt es eine Art dahindämmern, d.h. es ist eine relativ „humane“ Methode. Wobei nicht sicher ist, ob Schnecken ähnlich empfinden wie andere Tiere / Menschen.
lg Eveline Dudda
26. Juli 2021 at 09:48
ich sammle die Schnecken am Morgen ein und werfe sie in die Grünabfuhrtonne?
26. Juli 2021 at 14:06
Grünabfuhr ist zwar eine ökologische Lösung. Aber aus Schneckensicht ist es vermutlich nicht sooo toll, wenn man zwischen Grünfutter erstickt oder später in der Kompostieranlage erhitzt wird. Die Natur ist allerdings auch nicht gerade zimperlich im Umgang mit Schnecken, da gilt fressen und gefressen werden…
8. Januar 2018 at 11:25
uiii – das ist eine tolle idee mit den einfrieren der schnecken.
ich fand – ausser wegbringen – alles bisher grausam. aber tatsächlich werden sie vor dem sterben einschlafen.
danke für den schönen blog
jacky
8. Januar 2018 at 12:19
MERCI, ja, das find ich auch. Wegbringen ist nämlich auch nur für die Weggebrachten angenehm, aber nicht für die, zu denen sie hingebracht werden … 😉