Noch ziehen die roten Schleimer mehrheitlich als ausgewachsene Exemplare durch den Garten. Aber das kann sich rasch ändern. Im Sommer findet nämlich die Paarung der Schnecken statt. Wer keinen Paarungspartner findet (was angesichts der Schneckendichte eher unwahrscheinlich ist) kann sich zur Not auch mal selbstbefruchten. Da Schnecken Zwitter sind, kann jede einzelne Schnecke Eier legen. Das machen sie auch reichlich: Ihr Gelege enthält bis zu 500 Eier aus denen nach einem Monat die Jungtiere schlüpfen. Diese Jungtiere überwintern und stellen dann die Ressource für die Schneckenplage im nächsten Jahr, während die Alttiere den Winter nur in Ausnahmefällen überleben.

Wer die Rote Spanische Wegschnecke wirksam bekämpfen will, tut gut daran den Todeszeitpunkt der Altschnecken vorzuverlegen und ihren Bestand schon vor der Eiablage zu dezimieren. Auch wenn es sich bei Schnecken um Weichtiere handelt, die nicht unter das Tierschutzgesetz fallen, sollte man sie doch auf eine Art und Weise töten, die ihnen langes Leid erspart. Ertränken oder mit Salz bestreuen gehören mit Sicherheit nicht dazu; diese Tötungsmethoden sind grausam. Vergleichsweise sanft ist dagegen der Kältetod. Man legt die Tiere dazu in eine Plastikbox (die mit Vorteil entsprechend beschriftet wird) und stellt diese in den Tiefkühler wo die Tiere schon bald dem Tod entgegenschlummern. Nach 48 Stunden sind auch die dicksten Schnecken steif genug um nie wieder ins hiesige Leben zurückzukehren. Sie können dann problemlos kompostiert, verbrannt oder auf andere Art entsorgt werden.

Einsammeln, wegtragen und an einem idyllischen Waldrand aussetzen ist in diesem Fall keine gute Idee: Die Spanische Wegschnecke ist nämlich ein invasiver Einwanderer. Sie frisst die letzten Reste der einheimischen Schneckenarten und deren Gelege auf und verhindert damit jede Art von biologischem Gleichgewicht.

Bild: Giorgio Hösli

Bild: Giorgio Hösli