Schafwolle ist ein toller Dünger. Neben Stickstoff enthält sie auch noch Kalium und etwas Schwefel, in geringen Mengen auch Phosphat und Magnesium. Das ist ideal, denn Phosphat hat es in den meisten Gartenböden ja genug, während Stickstoff im Biogarten oft Mangelware ist. Bei den meisten organischen Düngern wird 75 Prozent des pflanzenverfügbaren Stickstoffs innerhalb der ersten 14 bis 21 Tage freigesetzt, bei Schafwolle erfolgt die Freisetzung dagegen viel langsamer. Damit lässt sich Schafwolle als Langzeitdünger verwenden. Optimal ist sie für Pflanzen mit einer Kulturdauer von 10 bis 14 Wochen, also z.B. für Kartoffeln, Peperoni, Tomaten, Zuckermais oder Kohlarten.

Die Wolle düngt nicht nur, sie reguliert auch noch den Wasserhaushalt. Schafwolle und Schafwollpellets können mindestens das dreifache ihres Eigengewichts an Wasser speichern. Allerdings riecht nasse Schafwolle nach Schaf, sie schäfelet. Das schätzt nicht jeder. Auf Wühlmäuse hat der Geruch offenbar eine abschreckende Wirkung und wenn die Wolle als Mulch in der Nähe vom Sitzplatz verwendet wird vertreibt sie mitunter auch ein paar Gäste…

Ungewaschene Schafwolle gibt es direkt beim Schafhalter oder der Schafhalterin. Die Schmutzwolle bekommt man oft kostenlos oder für wenig Geld. Vor der Ausbringung sollte man die Rohwolle auseinanderzupfen, sie zersetzt sich dann besser. Und damit die Wollflocken nicht weggeweht oder von Vögeln zum Nestbau abtransportiert werden kann man sie noch mit einer Schicht Erde abdecken. Gezupfte Wolle oder Wollpelets können auch direkt ins Pflanzloch bzw. in die Pflanzfurche von Kartoffeln eingebracht werden. Damit sich der „Wasserspeicher Wolle“ füllt muss nach der Ausbringung gut gewässert werden. Erst wenn die Wolle aufquillt ist sie in der Lage kontinuierlich Nährstoffe freizusetzen.