Der frühe Vogel fängt zwar den Wurm – doch die frühe Gärtnerin erntet häufig nur Frust, da sich die Saat nicht blicken lässt. Viel gfreuter sind Saaten, die schnell auflaufen. Das tun sie erst bei optimalen Temperaturen. Jedes Gemüse hat, was die Keimung angeht, ein Temperatur-Minimum, -optimum und -maximum. Generell gilt: Je höher die Temperatur, desto schneller keimt der Samen. Allerdings gibt es auch eine obere Grenze. Bei den meisten Kulturen liegt die ideale Keimtemperatur zwischen 18 und 20 Grad.

Rüebli keimen in einem Temperaturbereich zwischen 8 und 30 Grad, das Optimum liegt bei 25 Grad. Bei der Optimaltemperatur laufen die Rüebli innerhalb von einer Woche auf. Werden sie bei 8 Grad Temperatur gesät benötigen sie dafür bis zu sechs Wochen. Das erklärt, warum im Vorfrühling, also z.B. im März gesäte Rüebli nicht wirklich früher zu sehen sind als Rüebli, die im Vollfrühling Ende April oder Anfang Mai gesät werden. im Gegenteil: Oft ist die Witterung im Vorfrühling noch so garstig, dass die Rüebli in diesen Wochen nur lückenhaft keimen oder sich gleich wieder verabschieden. Zu allem Unglück wächst das Unkraut in dieser Zeit munter weiter. Es lohnt sich also nicht die Erste oder der Schnellste beim Säen sein zu wollen. Viel besser ist es die Zeit vor der Rüeblisaat für eine Unkrautkur zu nutzen.

Illustration: Dympna Driscoll

Illustration: Dympna Driscoll