Kartoffeln mögen’s kühl. Temperaturen um die 20 Grad finden sie super, bei 30 Grad und mehr kommen sie in Stress. Dieser Stress wird noch vergrössert wenn es gleichzeitig sehr trocken ist. Und wenn dann nach langer Zeit endlich wieder Regen fällt treten die Kartoffeln die Flucht nach vorne an und bilden „Kindel“, also Zweitaustriebe. Sie kommen so ganz ohne Umschweife gleich zur nächsten Generation. Das ist erstens ziemlich unpraktisch beim rüsten (Knollen mit Kindel sind unförmig, was das Schälen stark behindert) und zweitens beginnen die Knollen der ersten Generation auch noch zu schrumpfen. Die „Mutterliebe“ frisst sie sozusagen auf. Stoppen kann man das nur durch eine sofortige Ernte.Nicht alle Sorten sind gleich anfällig auf Kindelbildung, einige (alte) Spezialsorten scheinen anfälliger dafür zu sein, aber verallgemeinern lässt sich das nicht. Wer seine Lagerkartoffeln noch in der Erde hat tut gut daran einmal nachzuschauen ob die Kindelbildung bereits eingesetzt hat und falls ja zur Grabgabel zu greifen.

Sieht lustig aus, ist aber mühsam zum rüsten

Sieht lustig aus, ist aber mühsam zum rüsten