Erst vor kurzem wars noch heiss, nun ist alles weiss… Der Winter macht nochmal eine Schlaufe. Wer seine Tomaten bereits ins Freiland oder auf den Balkon verfrachtet hat wird bei Nachttemperaturen zwischen 2 und 5 Grad, und das gleich mehrere Nächte hintereinander, vermutlich Kälteschäden in Kauf nehmen müssen. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht ist: Die Pflanzen sterben deswegen nicht gleich ab.

Da die aktuelle Kälteperiode mindestens bis Mitte nächster Woche anhält sollte man die Pflanzen bis dahin noch so gut wie möglich warm halten (doppeltes Vlies, Vlies mit Luftpolsterfolie, Vlies mit Tunnel, kleine Pflanzen mit Vlies decken und über Nacht einen grossem Topf oder eine Cloche darüber stülpen etc.). Bei Topfpflanzen sollte man auch den Topf (=Wurzelbereich) in Decken hüllen. Ende Woche kann man dann eine Bestandsaufnahme machen:

  • sind nur die unteren Blätter braun, bzw. braun gefleckt, der Stängel aber noch sattgrün wird sich die Pflanze erholen. Dann kann man die betroffenen Blätter und Triebe entfernen, die Pflanze düngen, evtl. mit Homöopathie aufmuntern (Aconitum C 200, später Arnika C200) und auf wärmere Zeiten hoffen.
  • ist der Stängel dagegen bereits braun geworden sind die Kälteschäden vermutlich so gross, dass es besser ist die Pflanze zu kompostieren und neue Jungpflanzen zu kaufen. Die Pflänzli würden den Rest ihres Lebens unter den zerstörten Leitungsbahnen leiden, das wird nie eine gfreute Sach.

Kältephasen kann es immer mal geben, entscheidend ist dabei die Dauer: Je länger eine Kältephase anhält, desto grösser sind die Schäden. Es lohnt sich deshalb Pflanzen die man mobil machen kann auch noch nach der ersten kalten Nacht an einen wärmeren Ort zu stellen, zumindest wenn klar ist, dass die Kältephase noch länger anhält. Viel Glück!