Pro Natura hat das Glühwürmli zum Tier des Jahres 2019 gekürt. Bei Gärtnerinnen und Gärtnern sind die Tierli besonders beliebt. Denn die Larven der Leuchtkäfer Lampyridae – die eigentlich gar keine Würmli sind, sondern nur wurmig aussehen – ernähren sich von Schnecken. Zumindest im Larvenstadium, welches aber immerhin volle drei Jahre dauert. In dieser Zeit fallen die kleinen Larven sogar über grosse Nackt- und Gehäuseschnecken her, welche sie mit einem Giftbiss überwältigen. Erst wenn sich die Larve verpuppt ist Schluss mit Schneckenfressen. Dann frisst das Tierli gar nichts mehr, sondern zehrt von seinen Fettreserven. Kurz nach der Paarung verglüht sein Liebeslicht und der Leuchtkäfer erlischt, äh, stirbt.

Aus schneckenprophylaktischen Gründen würde ich ja ganz gerne ein paar Glühwürmli bei mir ansiedeln. Nur fürchte ich dass es ihnen hier, zmitts im Dorf nicht besonders behagt. Das Problem ist weniger der naturnahe Lebensraum mit feuchten Stellen und lichten Büschen, den kann ich bieten, sondern das künstliche Licht. Das macht sogar den Larven zu schaffen. Und wenn ich die Stromzufuhr der nahen Strassenlaternen kappe mach ich mich im Dorf unbeliebt. So werde ich wohl aufs Tier des Jahres verzichten müssen. Aber das hat auch sein Gutes: Die Hüslischnecken werden mir dankbar sein … 😉

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Bild: Cathy Kaifer, Fotolia