Mit dem Herbst wird auch das Thema Kompost wieder aktueller. Bei vielen Gärtnerinnen und Gärtnern hört die Kompostierung ja bereits dort auf, wo sie in Wirklichkeit erst anfängt: Beim Sammeln. Fast alle auf dem Markt erhältlichen «Kompostbehälter» sind nämlich nur zum Sammeln der Abfälle gedacht. Das eigentliche Kompostieren findet erst danach statt. Mit diesen Kompostbehältern verhält es sich wie mit einem Herd: Ob das Essen schmeckt hängt beileibe nicht vom Herd, sondern von der Köchin ab. Entsprechend sind auch Farbe, Form und Material eines Kompost-Sammelbehälters völlig egal, solange der Behälter seinen Zweck erfüllt, nämlich Regen abhält und Luft durchlässt. Beides ist enorm wichtig weil sonst der grösste Teil der Nährstoffe ausgewaschen wird und das Sammelgut verfault statt verrottet.
Die wenigsten Leute glauben an den Wihnachtsmann, aber erstaunlich viele Menschen glauben anscheinend immer noch an das Märli vom geschlossenen Kompostbehälter aus Kunststoff, in den man oben Abfälle hineinwirft und unten reifen Kompost herausholt. Diese Behälter lassen die Abfälle zwar aus den Augen verschwinden, sind aber nur äusserst selten luftdurchlässig. Das Ergebnis riecht man dann schon von weitem… und wenn der Behälterinhalt einmal so richtig faulig geworden ist, ist es zu spät. Sowenig wie man aus Gammelfleisch ein Gourmetessen herstellen kann, kann man aus zum Himmel-stinkenden-Abfällen noch einen pflanzenverträglichen Kompost machen.
Guter Kompost beginnt im Kopf und nicht im Gartencenter. Ein klassisches Kompostgitter mit darübergespannter Blache und einem «Mantel» aus atmungsaktivem Kompostvlies erfüllt diese Anforderungen bereits für wenig Geld. Schöner, aber auch teurer, sind Sammelbehälter aus Holzlatten mit Deckel. Zwischen den Latten kann die Luft zirkulieren und der Deckel hält den Regen ab. In schneereichen Regionen sind Giebeldeckel ideal da man den Schnee leicht vom Giebel wischen kann: Einfach Deckel hochklappen und wieder fallenlassen, weg ist der Schnee. Und für grössere Mengen sind Kompostboxen ideal, natürlich auch wieder mit Deckel.
Das Sammeln von Abfällen ist zwar nur der Anfang eines guten Kompostes, aber wie säen oder pflanzen ein wichtiger Schritt.
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