„Frauen und Kinder zuerst“ heisst das Programm bei Seenot. Bei Wassernot stehen die „Kinder“ ebenfalls zuoberst: Setzlinge und Jungpflanzen müssen bei dieser Affenhitze täglich gegossen werden. Topfpflanzen am besten sogar zweimal täglich. Zumindest überall dort, wo keine nennenswerte Niederschläge gefallen sind. Nennenswert ist ein Niederschlag erst ab 10 Millimeter aufwärts, das entspricht einer Menge von zehn Liter (= 1 Spritzkanne) pro Quadratmeter. Bei uns im St.Galler Rheintal fielen rund 100 Millimeter – allerdings verteilt auf die letzten 4 Monate. Der letzte nennenswerte Niederschlag liegt 3 Wochen oder länger zurück. Und die gelegentlichen Gewitter haben in unserer Gegend die dumme Angewohnheit ins Ausland abzudriftender Regen geht dann über Österreich nieder…
 
Wassersparen ist angesagt. Setzlinge und Jungpflanzen bekommen weiterhin täglich, aber nur wenig Wasser. Ältere Pflanzen erhalten höchstens noch alle paar Tage ein bis zwei Liter. Kürbis, Zuckermais, Zucchetti, Yakon, Artischocken und die meisten Beeren werden nur noch einmal im Monat bedient, dafür dann aber richtig: Pro Pflanze gibts dann eine Spritzkanne voll. Vorausgesetzt das Giessen ist bis dahin nicht ganz verboten – im Moment „empfiehlt“ unsere Gemeinde erst darauf zu verzichten. 
 
Bei Topfpflanzen ist das giessen besonders mühsam: Wenn die Erde zu sehr austrocknet kann sie das Wasser erst gar nicht aufnehmen. Deshalb ist es besser zweimal täglich eine kleine Menge als einmal täglich eine grosse Menge zu verabreichen. Diese mühsame Arbeit kann einem eine Bewässerung abnehmen. Aber die klassischen Bewässerungssysteme sind oft auf einen Wasseranschluss angewiesen und den hat nun mal nicht Jede und Jeder im Aussenbereich. Für diese Fälle gibt es auch noch Bewässerungen die auf Saugspannung reagieren und Strom- und Wasseranschluss-unabhängig sind.
 
Auf dem Markt sind derzeit zwei Typen erhältlich: Die bekannten (sündhaft teuren) Tonkegelsysteme und die weniger bekannten (preiswerten) Systeme mit Quellhölzern wie BETA-8. Bei beiden ist ein gewisser Aufwand nötig um die Bewässerung einzurichten und einzustellen. Aber danach ist der Wasserverbrauch sehr viel tiefer als beim Giessen und die Pflanzen werden immerhin mit Wasser versorgt. Heiss haben sie es trotzdem 😉