Es ist angezapft, beziehungsweise angepflückt: Die ersten Kefen ‚Weggiser‘ wurden heute geerntet. Das ist zwei Wochen später als letztes Jahr. Schuld daran ist der vergleichsweise kühle Mai. Früher war der Mai zwar auch nicht wärmer, aber die letzten Jahre wurden wir halt temperaturmässig verwöhnt.

Auch die ersten Herbsthimbeeren sind reif. Ja, richtig gelesen: HERBST-Himbeeren. Möglich macht das ein kleiner Trick: Man schneidet die Rute nach der Ernte nicht, wie üblich, bodeneben ab sondern kürzt sie nur ein. An diesen Ruten tragen die Beeren im nächsten Jahr so früh wie Sommerhimbeeren. Allerdings, daran hätte ich natürlich denken sollen, braucht die Pflanzen dann mehr pfupf, sprich mehr Dünger, sonst bleiben die Beeren klein. Der Vergleich mit den weissen Sommerhimbeeren (Sorte ‚Nachbarin‘ ;-)) zeigt das gut.

Klein bleibt auch die Taglilie ‚Stella de Oro‘ und das ist durchaus erwünscht, denn so braucht sie auch wenig Platz. Stella wird nur 40 cm hoch und ebenso breit, sie blüht aber mindestens so üppig wie ein grosses Taglilienexemplar. Die Blüten lassen sich vielfältig in der Küche verwenden. Man kann sie füllen, braten, kochen, in Streifen geschnitten über den Salat streuen und vieles mehr. Auch als einfache Deko macht sie was her.

Nur auf den Tisch, aber sicher nicht in den Teller kommt dagegen der Gartenfingerhut Digitalis x mertonensis ‚Summer King‘.  Er ist mehrjährig und hält sich auch in der Vase gut, wenn man davon absieht, dass er täglich ein oder zwei der unteren Blüten abwirft. Wie alle Fingerhüte sollte man seine Schönheit nur mit den Augen geniessen. Angeblich schmeckt er sehr bitter, aber ich käme eh nie auf die Idee ihn zu probieren. Wenige Gramm dieser Pflanze reichen aus um ins Nirvana zu gelangen – und dort will ich noch nicht hin. Ich bleib lieber noch eine  Weile in meinem kleinen Paradies auf Erden. 😉