Heute ist Valentinstag und morgen ist Tag des Regenwurms. Was liegt da näher als sich einmal mit dem Liebesleben dieses unermüdlichen Bodenarbeiters zu beschäftigen?

Forscherinnen haben herausgefunden, dass sich der Gemeine Regenwurm Lumbricus terrestris seinen Paarungspartner sehr genau aussucht. Manche Würmer gehen ihren Partner sogar bis zu 10 mal besuchen, bevor sie sich auf Sex mit ihm einlassen. Nicht nur aus reiner Neugierde, sondern aus einem Sicherheitsbedürfnis heraus. Die Liebe kann Regenwürmer nämlich das Leben kosten.

Das liegt daran, dass sich die Würmer ausserhalb ihrer Wohngänge paaren. Dort beginnt das Liebesspiel spät in der Nacht und dauert oft bis in die Morgenstunden. Dabei pressen zwei Würmer den Körperabschnitt mit den Geschlechtsöffnungen gegenläufig aneinander. Spitze Borsten und zäher Schleim sorgen für eine feste Bindung, während das Sperma ausgetauscht wird. Derart aufeinander fixiert sind die Würmer kaum noch mobil. Wenn sich eine hungrige Amsel nähert, benötigen verpaarte Würmer für den Rückzug viel länger als normal. Oft verletzen sich die Würmer zudem an den Borsten des Partners oder einer von beiden wird ganz aus seinem Loch gezogen und riskiert, auszutrocknen oder gefressen zu werden.

Clevere Regenwürmer testen ihren Partner deshalb zuvor ausgiebig. Forscher beobachteten, dass sich die Würmer gegenseitig mehrfach besuchen und jedes Mal knapp eine halbe Stunde beieinander verweilen. Dabei versucht jeder Wurm, den anderen möglichst weit aus seinem Gang zu locken. Ist das Kräfteverhältnis ungünstig ist nach dem zweiten Besuch schon Schluss und der Wurm sucht sich einen neuen Partner

Ich versuche für meine Würmer wenigstens ein schützendes Umfeld zu schaffen. Im hohen Gras oder unter einer lockeren Mulchschicht sind sie beim Liebesspiel etwas zugriffsgeschützt. Und ich finde das haben sie verdient. Als Dank für alles, was sie für die Bodenfruchtbarkeit tun. 😉